Das zwei Hörgeräteakustiker in
Kathmandu sind und ein Labor für Ohrpassstücke aufbauen, hat sich
herumgesprochen wie ein Lauffeuer und aus allen Landesteilen Nepals
reisen Schwerhörige an um von den zwei deutschen in Kirtipur
versorgt zu werden. Inzwischen unterstützen wir das dritte Projekt.
Man kann sagen, dass das Potential zu helfen in Nepal unerschöpflich
ist. Seit circa 2 Wochen läuft unser Labor auf vollen Touren und wir
sind täglich damit beschäftigt zu fräsen und Hörgeräte
anzupassen.
Da wir freundlicher Weise eine große
Spende der Firma Hörpartner aus Berlin und von den Hörmeistern aus
Hamburg erhalten haben, können wir voller Stolz berichten, dass wir
290 Hörgeräte zur Verfügung haben. An dieser Stelle ein „Rieses
Dankeschön“ nach Berlin und Hamburg. Außerdem wollen wir beide
uns noch mal bei allen bedanken, die für unser Hilfsprojekt
gespendet haben. Ohne eure Unterstützung wäre das hier alles nicht
möglich gewesen. „Danke ♥“
Wir
sind überglücklich Macha Bhai, Keshab & die Earclinic gefunden
zu haben.
Die
Anpassungen mit dem Nepalesen sind mit unserer Arbeit zu Hause nicht
zu vergleichen. Die Wertigkeit ist eine andere. Ausnahmslos alle
Fälle die wir hier Versorgen sind hochgradig an Taubheit grenzende
Schwerhörigkeiten, die ohne unsere Hilfe keinen Zugang zu einem
besseren Hören hätten. Das macht uns wahnsinnig stolz.
Mehr Info´s gibt es hier --> http://freifahrt.net/index16.html
Als
wir vor einem Monat für zwei Tage aufs Land gefahren sind um uns mit
einem Freund und seiner Familie zu treffen und ein paar Tage
Kathmandu zu entfliehen, saßen wir Abends an einem Tonofen in der
Küche und unterhielten uns mit dem Bruder, der in dem kleinen
Örtchen eine Art Bürgermeister ist. Er erzählte uns, dass es
oberhalb des elterlichen Hauses eine Schule gäbe, die eine
Taubstummen Klasse beherberge. Diese Sekundarschule wird von 10
Klassen auf 12 aufgestockt. Nun gehört aber die Taubstummen Klasse
nicht zum Budget der Schule und muss das eine Klassenzimmer räumen,
da der Platz benötigt wird. Die Jungen leben mit dem Hausmeister in
der Küche, die Mädchen teilen sich vier Betten im Klassenzimmer.
Alles höchst provisorisch. Die Provinz Darding, in der diese Schule
mit der einzigen Taubstummen Klasse im Distrikt steht, ist der größte
Bundesstaat Nepals. Der Schulweg der Kinder ist beschwerlich und
dauert teilweise mehrere Tage, da nur eine einzige Straße gibt.
Deswegen sind sie in der Schule untergebracht.
Am
nächsten Morgen wanderten wir zur Schule um die Klasse zu
besichtigen. Als wir nun diesen Haufen, wild um sich gestikulierender
Kinder erlebten, die zur ihrer eigenen Familie zusammen gewachsen
sind, waren wir zu tiefst berührt. Eine herzergreifende Dynamik,
jeder war um jeden besorgt. Der älteste Nirma Silma, 15 Jahre alt,
hatte hier bereits die Rolle des Ersatzvaters übernommen. Als wir an
diesem Samstag in die Schule kamen, war schulfrei und außer der
Taubstummen Klasse waren alle Kinder zu Hause bei ihren Familien. Auf
der großen Wiese, hinter dem Schulhaus, saßen die dagebliebenen und
spielten mit Murmeln. Alles rufen half nichts, erst als Nirma los
lief um ihnen auf die Schulter zu tippen, merkten die Kinder das
Besuch für sie da war.
Wir
verbrachten einige Stunden im Klassenzimmer und obwohl wir nicht der
Gebärdensprache mächtig sind, versuchten wir alle Fragen zu
beantworten. Woher wir kommen? Warum Markus ein aufgeschlagenes Knie
hat? Ob wir Christen wären? Und ob wir Kinder hätten?
Nun
ging es auch darum, wie wir den Kinder helfen könne. Benötigt wird
ein eigenes Schulhaus, bestehend aus 2 oder 3 Klassenzimmer, 2
Schlafräume, Toiletten und eine Küche. Sie würden
20
000 Euro für ein solches Schulgebäude veranschlagen. Ein Betrag der
für uns nicht einfach so zu besorgen wäre. Wir verblieben so, dass
wir uns der Sache annehmen würden und uns in erster Linie aber um
die Hörprobleme der Schüler kümmern würden und bei Bedarf
Hörgeräte und Batterien zu Verfügung stellen würden.
Wie
es der Zufall so will, trafen sich zur gleichen Zeit in Deutschland
Esthers Eltern mit einem Nepalesen „Suendra“, der die
Kontaktperson zwischen dem Speyerer Rotariclub und einer
Hilfsorganisation in Nepal ist. Suandra, der neben einem großen
Waisenhaus auch schon mehrere Schulen für die Speyerer in Nepal
gebaut hat, ist genau der erfahrene Mann den wir brauchen würden um
erfolgreich für die Schüler ein neues Zuhause zu bauen.
Wir
werden am 14. März mit einer inzwischen vierzehnköpfigen Delegation
wieder nach Darding fahren um alle Kinder medizinisch zu versorgen
und Suendra mit allen wichtigen Rahmenbedingungen vertraut zu werden.
Wir sind guter Dinge....
Bei
einem anderen Ear-Camp, in einem total entlegenem Ort namens Jaibiri,
waren wir beide die einzigen, die den Ort dank der Motorräder
erreichten. Da der Bus voller Ärzte und Equipment 5 km vor Jaibiri
im Schlamm stecken geblieben ist. So fuhren wir beide die Audiometer
und Medikamente auf dem Motorräder zu dem unzugänglichen Ort,
während die Ärzte durch den Schlamm waten mussten.
Aber
wir waren nicht nur in Sachen „gutes hören“ in Nepal unterwegs,
besonders die 5Wochen warten auf unsere Pakete, mussten überbrückt
werden. So verwirklichten wir Markus großen Traum und fuhren eine
ausgedehnte Tour mit Royal Endfield 500er Classics. Ein anderes mal
besuchten wir den Nationalpark Chitwan mit Esthers Familie. Wir sahen
Nashörner vom Rücken der Elefanten aus und badeten später mit den
Elefanten im Fluss.
Wir
sind inzwischen seit 2 Monaten in Nepal, in 3 Wochen geht es weiter
nach Bangkok, dort werden wir uns wieder mit Oli treffen um mit ihm
eine Woche tauchen zu gehen.
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